Heute schon eine Schnecke geküsst?



Bei meinen früheren Garten-Erfahrungen waren die Ideen und Blickwinkel von Eike Braunroth für mich sehr hilfreich und wertvoll.

Als Kleinkind hatte ich zwar ein Problem mit Menschen, jedoch hatte ich eine intensive und liebevolle Verbindung zu den Insekten und Kleintieren des Waldes, der Wiesen und der Gärten und ich war in der Lage mit ihnen zu kommunizieren. Eike Braunroth erinnerte mich wieder daran.

Später als 'Freude-Gärtnerin' war es mir ein Vergnügen in meinem Garten alle Lebewesen herzlich willkommen zu heissen, unseren gemeinsamen Lebensräum zu gestalten und zu erfahren, wie wir uns gegenseitig beschenken und bereichern. Die Insekten und Kleintiere warten nur darauf, dass wir Menschen mit ihnen kooperieren und sie unsere Wünsche erfüllen dürfen.

Hier einige Textauszüge aus Eike Braunroths Gartenbuch:

Schimpfen und Segnen (des Gärtners)

Das Schimpfen geht noch einen Schritt weiter als der Undank. Undankbarkeit kann sich im Stillen, in den Gesichtszügen, in der Gestik äußern. Schimpfen äußert sich stets verbal, dh. mit Worten. Schimpfen spricht das Unerwünschte aus. Nicht so, dass klar ist, dass der Schimpfende das Problem hat, sondern das angenommen wird, der Beschimpfte hätte das Problem. Schimpfen ist ein Eingeständnis von Machtlosigkeit, von Schwäche, von Unvermögen. Es ist eine Kritik an an den Naturwesen. Ihnen wird gesagt, sie seien unerwünscht. Sie sollen sich davonmachen, weggehen, sich unsichtbar machen. Denn es ist für den Schimpfende unmöglich, ihren Anblick zu ertragen, zu akzeptieren.
Schimpfen lenkt aufkommende Angst ab, leitet aufkommende Angst nach außen, sucht einen anderen Adressaten der Angst. Der Schimpfende lenkt von dem unangenehmen Zustand ab, steht nicht zu seinen Gefühlen. Es ist die versuchte Übertragung der Angst vor den eigenen Anteilen, die dieses Ereignis ausgelöst hat haben.
Schimpfen kann so elementar sein, dass dem Schimpfenden das Blut zu Kopfe steigt, dass er blass (blutleer) wird - je nach Typ. Das Schimpfen soll die Aggressoren klein machen. Der Schimpfende will sich erhöhen.
Der Geschimpft fühlt sich klein. Wenn er kein Selbstbewusstsein besitzt, glaubt er, dass der Schimpfende Macht über ihn hat. So auch beim domestizierten Tier. Da es so nah am Menschen lebt, übernimmt es unbewusst die Emotionalanteile seines Menschen. Es fühlt sich geschimpft. So aber nicht bei beim Wildtier. Dieses besitzt ein gleichmäßiges Selbstbewusstsein. Es vollbringt seine Aufgabe - unbeeinflusst vom Menschen. Im Gegenteil: das Schimpfen kann seine Lebensgeister noch mehr aktivieren, so dass seine Resistenzen zunehmen.

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… Lebensspendende, natur-kooperative Gemütsbewegungen sind Lichtbringer und Energiebringer ersten Ranges. Solches wissen die meisten Gärtner nicht. 'Man hat Gefühle, aber sie lösen nichts aus', ist die Meinung ja Überzeugung vieler. Bewegt den Gärtner ganz bewusst in sich positive, freudvolle, lebensbejahende, lichtvolle Gedanken und Gefühle, übertragen sich diese auf den Garten, auf die Tiere, auf die Menschen im Garten, auf die Mineralien, auf den Boden, auf das Wetter. Die einzelnen Gartenteile werden mit Licht erfüllt und gestärkt. Der Gärtner selbst nimmt an Anmut, Unternehmenslust, Hoffnung, Zuversicht, Sicherheit, Begeisterung zu. Er wird von den positiven Erfahrungen weiter ermutigt. Bei solchen Einzelergebnisse bleibt es nicht. Alle Naturwesen werden so lichtvoll, dass sie die vom Schöpfergott gegebenen und zugeteilten Aufgaben leicht erfüllen können. Sie entwickeln sich von unterbewusst seienden Lebewesen weiter zu immer bewusster werdenden. Sie nähern sich der Stufe, wo sie allmählich menschlich Züge annehmen, um irgendwann selber als Mensch zu inkarnieren. Den Tier- und Pflanzenorganismen wird durch ihr lichtvolles Sein bei einem lichtvollen Gärtner in dessen lichtvollem Garten der Übergang in eine schönere Welt erleichtert.

Textauszüge aus 'Heute schon eine Schnecke geküsst' von Eike Braunroth